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Die Deckungsbeitragsrechnung für die Unternehmensplanung und -steuerung
Allgemein betrachtet bezieht die Deckungsbeitragsrechnung neben der Kostenseite auch die Erlösseite in die Berechnung mit ein. Die Deckungsbeitragsrechnung setzt die Trennung der betrieblichen Kosten in Fixkosten und variable Kosten voraus und geht überdies davon aus, dass die variablen Kosten proportional zum Produktwert bzw. zur Produktmenge verlaufen. Dies stellt auch - zumindest theoretisch - eine Schwachstelle der Deckungsbeitragsrechnung dar, da die Variabilität nicht immer linear, sondern auch progressiv oder degressiv verlaufen kann.
Die Deckungsbeitragsrechnung gilt als Ausgangspunkt für Instrumente wie Break-even-Analysen, Prioritätensteuerung, Isodeckungsbeitragskurven, Opportunitätskostenrechnung, Provisionssysteme usw. Bekanntermaßen bestimmt die Break-even-Analyse jenen Umsatz, bei welchem gerade Vollkostendeckung eintritt und die Fixkosten dem Deckungsbeitrag entsprechen. Die Kalkulation des Deckungsbeitrags kann auch zur Prioritätensteuerung herangezogen werden. Demnach richtet sich beispielsweise die Priorität im Sortiment nach dem Deckungsbeitrag pro Einheit oder nach relativen Deckungsbeiträgen pro Engpasseinheit (unter Berücksichtigung kapazitätsmäßiger Beschränkungen). Die Isodeckungsbeitragskurve eines Produkts zeigt schließlich jene Alternativen im Preis und bei der Absatzmenge eines Produktes auf, welche jeweils den gleichen Deckungsbeitrag innerhalb eines bestimmten Zeitraums ermöglichen.
Einstufige und mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung
Der grundsätzliche Unterschied zwischen der einstufigen und der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung besteht darin, dass bei der einstufigen Deckungsbeitragsrechnung die Fixkosten gleichsam als ein Block in die Betriebsergebnisrechnung eingehen. Hingegen wird bei der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung der Fixkostenblock aufgespalten und stufenweise verrechnet. Bei der einstufigen Deckungsbeitragsrechnung und beim Vorliegen mehrerer Produkte bzw. Produktarten werden die Deckungsbeiträge je Produktart zusammengezählt (das ergibt den Unternehmensdeckungsbeitrag) und dann der Fixkostenblock in Abzug gebracht. Der sohin berechnete Periodenerfolg ist allerdings dadurch getrübt, dass sich durch die Gleichbehandlung sämtlicher Fixkosten nur eine mangelnde Aussagekraft in punkto genauen Gewinns pro Produktart ergibt. Für kurzfristige Entscheidungen mag diese Schwachstelle noch verkraftbar sein, jedoch weniger für mittel- und langfristige Entscheidungen. Die einstufige Deckungsbeitragsrechnung wird weniger einsatzfähig, je höher der Anteil der Fixkosten an den Gesamtkosten ist.
Bei der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung werden die Fixkosten nach ihrer Kostenverursachung differenziert und nicht in einem Fixkostenblock verrechnet. Es kommt also zu einer verantwortungsgerechten Zuordnung von Kosten und Erlösen auf die jeweiligen Verursacher. Dabei ist darauf zu achten, dass die Zuordnung der Fixkosten an der jeweils untersten Stelle erfolgt, welcher sie überschneidungsfrei zugeordnet werden können. Grundsätzlich können die Fixkosten dabei in die Gruppen Produktfixkosten (z.B. Kosten für Spezialmaschinen und -werkzeuge), Produktgruppenfixkosten (Kosten für gemeinsam genutzte Gebäude, Maschinen und Anlagen), Kostenstellen- (etwa Raumkosten) bzw. Bereichsfixkosten (darunter versteht man Fixkosten, welche besonders für diese bestimmte Hierarchieebene anfallen) und Unternehmensfixkosten (z.B. Kosten des Rechnungswesens) eingeteilt werden. Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung ist durch die stufenweise Verteilung der Fixkosten gekennzeichnet. Mit ihrer Hilfe kann viel genauer festgestellt werden, inwieweit einzelne Produkte, Produktgruppen oder auch Unternehmensbereiche in der Lage sind, die ihnen unmittelbar zurechenbaren fixen Kosten zu decken (im Endeffekt zeigt sich dadurch auch die Erfolgssituation der entsprechenden Produkte, Produktgruppen usw.). Somit kann auch festgestellt werden und als wertvolle Entscheidungsgrundlage dienen, in welchen Bereichen die höchsten, niedrigsten oder möglicherweise auch negative Deckungsbeiträge erzielt werden. In der Planungsphase kann dadurch ungünstigen Kostenentwicklungen gegengesteuert werden. Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung kann schließlich nach der zeitlichen Beeinflussbarkeit der Fixkosten oder nach der Auszahlungswirksamkeit der Fixkosten erweitert und verfeinert werden.
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